Entkriminalisierung von DrogenkonsumentInnen und Legalisierung von Drogen
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Nach dem Krieg gegen die Drogen: Modelle für einen regulierten Umgang
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Akzept konnte eine von Persönlichkeiten aus Politik und drogenpolitischer Öffentlichkeit für ein Statements zum Buch gewinnen:
Dr. Raphael Gaßmann, Geschäftsführer Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
„Nach so vielen Jahrzehnten ergebnisloser Diskussionen sind wir nicht mehr an
Glaubenssätzen, Meinungen und Allgemeinplätzen zur Prohibition interessiert.
Wir erwarten Beweise. Für die Vorteile von Prohibition wurde noch kein
einziger vorgelegt. Diejenigen dagegen mehren sich von Jahr zu Jahr“. „.... Ob
uns das gefällt oder nicht gefällt, spielt überhaupt keine Rolle. Es sei denn,
Suchtpolitik wäre eine Geschmacksfrage.“
Hubert Wimber, Polizeipräsident, Münster
„Aufgrund meiner langjährigen beruflichen Erfahrung bin ich der Überzeugung,
dass bei der Strafverfolgung die negativen Auswirkungen deutlich überwiegen.
Ein wünschenswertes Ergebnis einer rationalen Drogenpolitik wäre aus meiner
Sicht eine „Stelle“ oder ein „Laden“, in dem mit staatlicher Lizenzierung und
Kontrolle Drogen verkauft werden und der Verkauf mit einem Beratungsangebot zu
Gefahren und Suchtpotentialen des Konsums verbunden wird.“
Hans-Christian Ströbele, MdB, Bündnis90/DieGrünen
„Entkriminalisierung ist die Forderung nach Gleichbehandlung der Drogen und
Selbstbestimmung. Drogen sollten entsprechend ihrer Gefährlichkeit
gleichbehandelt werden. Erwachsene Menschen müssen frei entscheiden können,
was sie ihrem Körper zumuten. Der Staat soll nicht mit Kriminalstrafen
bestimmen, was ihnen guttut, nicht bei Alkohol und Zigaretten, auch nicht bei
Hanf.“
Marion Caspers-Merk, Parlamentarische Staatssekretärin 2002-2009, Mitglied der
Global Commission on Drug Policy
„Der amerikanische Drogenkrieg ist gescheitert, weil er nur auf militärische
Mittel und Repression setzte. Die europäische Drogenpolitik verfolgt eine
4-Säulen-Strategie und ist deswegen erfolgreicher (Prävention,
Behandlungsausbau, Überlebenshilfe, Repression). Eine moderne Drogenpolitik
baut deswegen die Prävention des Drogenangebotes aus, sie sorgt für ein
ausreichendes Angebot an Behandlung und sie fördert die Überlebenshilfe. Mein
Motto für eine gute Drogenpolitik bleibt: Nur wer überlebt, kann aussteigen.“
Tom Koenigs, Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre
Hilfe des Deutschen Bundestages
„Keine andere international verfolgte Strategie hat in den vergangenen
Jahrzehnten so systematisch Gewalt, Menschenrechtsverletzungen, Korruption und
die Ausbreitung von HIV/AIDS erzeugt wie die Prohibition von Drogen.
Entkriminalisierung und regulierte Abgabe von Drogen über Apotheken sind kein
Eingeständnis der Unvermeidbarkeit von Drogenkonsum sondern die wirksamste
Strategie, Abhängigkeit und damit einhergehende Gefahren und Schäden zu
verringern“.
Dr. Tim Pfeiffer-Gerschel, DBDD – Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und
Drogensucht c/o IFT Institut für Therapieforschung
„Über 50 bzw. 40 Jahre nach Verabschiedung der Single Convention und der
Convention on Psychotropic Substances hängen die Glaubwürdigkeit und der Sinn
des vereinbarten internationalen Konsenses maßgeblich davon ab, ob es gelingen
wird, die einst verfassten Regeln und Prinzipien in aller Offenheit kritisch
zu hinterfragen und dort Anpassungen vorzunehmen, wo sie basierend auf den
Beobachtungen und Erfahrungen sowie dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn
der vergangenen Dekaden und den objektiv messbaren gesundheitlichen,
ökonomischen und sozialen Folgen des Konsums psychotroper Substanzen notwendig
sind.“
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Nach eine Vorlage und mit freundlicher Genehmigung von Steffen Geyer
Texte und Bilder: Fachhochschulverlag Frankfurt am Main, aktzept e.V. - Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik & Transform - Drug Policy Fundation